An vielen Orten wird seit einiger Zeit der Dialog mit dem Bürger auch auf digitalem Kanal für wichtig gehalten und es wird über Open Government und (digitale) Partizipation gesprochen. Es werden Daten aus der öffentlichen Verwaltung bzw. aus dem Besitz der öffentlichen Verwaltung unter einer speziellen Lizenz (Datenlizenz Deutschland 2.0) zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt.
Schaut man allerdings auf einige der zur Verfügung gestellten Datensätze, dann werden diese nicht in einem offenen standardisierten Datenformat angeboten, sondern nur in einem proprietären binären oder in einem nicht von der ISO zertifizierten Format, wie beispielsweise in den Formaten xls, xlsx oder doc.
Bei solchen Dateiformaten ist nicht sicher gestellt, dass sie mit lizenzkostenfreier Software vollständig korrekt dargestellt werden können, wenn dies auch häufig gelingt. Durch das Verwenden dieser nicht offenen und / oder nicht zertifizierten Datenformate wird also potentiell ein Teil der Bevölkerung an der Partizipation gehindert, nämlich die weniger bemittelten Bürger, die sich nicht in regelmäßigen Abständen einen neuen leistungsfähigeren PC sowie kostenintensiv lizensierte Betriebssysteme und Bürosoftware leisten können. Auch diese Bürger müssen sich einbezogen (inkludiert) erleben, als gleichwertiger Teil der Bürgerschaft.
Nur mit dem Setzen auf offene und standardisierte Datenformate für Office-Dateien, wie das ODT-Format, ist es auch einkommensschwächeren Bürgern gut möglich, sich die im Rahmen von Open Government bereit gestellten Datensätze und Dokumente anzuschauen und im Bürgerdialog mit der öffentlichen Verwaltung und den Institutionen komplett dabei zu sein. Es ist daher eine Frage der sozialen und bürgerschaftlichen Gerechtigkeit, im Rahmen von Open Data wie auch sonst in der Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung im digitalen Zeitalter allein auf offene standardisierte Formate zu setzen.